FÜHRUNGEN FÜR ERWACHSENE
2024 war für die Kunstvermittlung ein sehr erfolgreiches Jahr. Mit 73 öffentlichen und 109 privaten Veranstaltungen in zwei Monaten verzeichnete die Ausstellung «Marina Abramović» die grösste Nachfrage nach Führungen. Auch in der Ausstellung «Apropos Hodler» (insgesamt 184 Führungen in vier Monaten) und in der Ausstellung «Matthew Wong – Vincent van Gogh» (128 Führungen in drei Monaten) waren die Führungen gut gebucht. Die Führungen in der Neupräsentation der Sammlung Bührle stiessen ebenfalls auf anhaltendes Interesse. Mit durchschnittlich über 18 Teilnehmenden waren die unterschiedlichen öffentlichen Führungen sehr gut besucht. Äusserst beliebt blieben die Führungen «Lichtkunst für den Heimplatz» zu den Werken von Pipilotti Rist sowie die Angebote «Kunst-Stück» und «Auf den Spuren von Marc Chagall». Die Veranstaltungen in der Reihe «Kunst und Religion im Dialog», die wir seit 2018 zusammen mit den Zürcher Kirchen durchführen, waren alle ausgebucht. Die Themen reichten vom «Landleben» über «Körper» und «Liebe» zu «Hoffnungslosigkeit» und «Krieg».
In den Ausstellungen fanden 217 öffentliche und 556 private Führungen, in der Sammlung 120 öffentliche und 429 private Führungen statt, dazu kamen 10 öffentliche und 96 private Architekturführungen. Dies ergibt ein Total von 1 428 Veranstaltungen. Wir danken unserem Kunst- und Architekturvermittlungsteam für den engagierten und kompetenten Einsatz.
SCHULBEREICH
457 Schulklassen aller Typen und Stufen – von der Spielgruppe bis zur Berufsmaturität – und 8 Gruppen von Lehrpersonen nutzten 2024 die Angebote der Kunstvermittlung. Für Schulklassen waren vor allem die Ausstellungen «Apropos Hodler», «Kiki Kogelnik» und «Matthew Wong – Vincent van Gogh» interessant. Die Sammlung bietet für thematische Führungen und Workshops für Klassen aller Schulstufen gute Voraussetzungen und interessante Inhalte. Der Kunsthausbesuch dient oft als Vertiefung oder Erweiterung des Unterrichts im Schulzimmer. Dies wäre nicht möglich ohne das Büro für Schulkultur der Stadt Zürich, die Bildungsdirektion des Kantons Zürich und das Mittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons Zürich – wir danken für die Zusammenarbeit und die finanzielle Unterstützung. Viermal besuchte eine Gruppe junger Menschen mit Migrationshintergrund das Kunsthaus. Sie wendeten ihre Deutschkenntnisse an einem ausserschulischen Lernort an und tauschten sich aus im Dialog mit unserer Sammlung an Euro-Amerikanischer Kunst.
VERANSTALTUNGEN FREIZEITBEREICH
Dank der grosszügigen Unterstützung der VontobelStiftung konnten wir 2024 wieder ein breites Angebot an Veranstaltungen im Freizeitbereich ausschreiben und durchführen. Für Besuchende aller Altersgruppen gab es 332 Veranstaltungen, die fast alle ausgebucht waren. Ein sehr grosser Erfolg war wieder dem Kunstlabor beschieden, in dem Gross und Klein jeden ersten Sonntag im Monat in den Ateliers in die Kunst eintauchen konnten. Die gestalterischen Vorschläge in den Kunstlabors nahmen Themen aus den Ausstellungen «Zeit», «Kiki Kogelnik», «Matthew Wong – Vincent van Gogh» oder der Sammlung auf. Durchschnittlich wurde jedes Kunstlabor von 115 Personen besucht.
Workshops für Kinder und Familien
Immer ausgebucht waren die 13 ausgeschriebenen Familienworkshops. Kinder ab fünf Jahren konnten die regelmässigen Workshops am ersten Samstag im Monat und das Atelier am Sonntag besuchen. Wie jedes Jahr Workshops für Kinder und Familien Immer ausgebucht waren die 13 ausgeschriebenen Familienworkshops. Kinder ab fünf Jahren konnten die regelmässigen Workshops am ersten Samstag im Monat und das Atelier am Sonntag besuchen. Wie jedes Jahr fanden in den Sommerferien ganztägige Workshops statt und in den Sport-, Frühlings- und Herbstferien boten wir zwei- bis vierstündige Workshops an. Zudem produzierte eine Gruppe von Kindern zusammen mit der Radioschule klipp+klang während einer Woche in den Herbstferien eine Radiosendung über das Kunsthaus und seine Bilder. Die jüngsten Kinder von drei bis fünf Jahren und ihre Begleitperson konnten sich in der Villa Kun(s)terbunt durch eigenes Gestalten und Ausprobieren mit Kunst auseinandersetzen. Seit diesem Jahr findet das Format «Kunst × Material» jeweils am Mittwochnachmittag statt, in dem Kinder sich mit einem künstlerischen Material und den entsprechenden Werken in der Sammlung beschäftigen. Es fanden insgesamt 88 Veranstaltungen mit durchschnittlich 12 bis 13 Kindern statt.
Workshops für Erwachsene und dialogische Führungen
Von den sechs ausgeschriebenen gestalterischen Workshops konnten wir vier durchführen. Die fünf Veranstaltungen in der losen Reihe «Early Birds», die seit 2017 in Zusammenarbeit mit dem Verein Kulturvermittlung Zürich stattfindet, waren dagegen alle ausgebucht. Auch das Angebot «Kunst erzählen» für Menschen von 66 bis 99 Jahren konnten wir zwölf Mal mit durchschnittlich 14 Teilnehmenden durchführen. Die dialogische Führung ist ein Format, in dem in einem Gespräch zwischen einer Fachperson, einer Kunstvermittlerin und dem Publikum ein bestimmtes Thema vertieft wird. 2024 fanden zwei solche Anlässe für jeweils sehr interessierte Gruppen statt: einmal mit dem Fotografen Tobias Sutter zur Ausstellung von Ernst Scheidegger, einmal mit der Künstlerin Franziska Schiratzki zu druckgrafischen Techniken in der Ausstellung «Albert Welti».
Workshops Kunsthaus Postdigital
In den Workshops unter dem Übertitel «Kunsthaus Postdigital» wird das Gespräch über Kunstwerke mit den gestalterischen Möglichkeiten verbunden, welche die digitalen Medien bieten. Ausgangspunkt dafür sind nicht nurdie grossen Ausstellungen und die Sammlung, sondern vor allem auch die Kabinett-Ausstellungen zur Medienkunst. So war ein Workshop-Thema «NFT: Authentizität und der digitale Kunstmarkt» in der Ausstellung «Alreadymade» von Barbara Visser, ein anderes «Analoge und digitale Videoproduktion» zur Ausstellung «Born Digital». In diesem Jahr verzeichneten wir eine erfreuliche Resonanz und konnten neun Workshops mit durchschnittlich zehn Teilnehmenden durchführen. Da keine Vorkenntnisse nötig sind, spricht das Angebot alte und junge Menschen an und es kommt zu schönen generationenübergreifenden Begegnungen.
Unterstützt durch die ARPE Foundation.
KUNST UND GESUNDHEIT
2013 wurde in einem Forschungsprojekt der Universität Zürich im Kunsthaus die positive Wirkung von moderierten Gesprächen über Kunstwerke auf Menschen mit einer Demenzerkrankung bestätigt. Seither führen wir dieses Format unter dem Titel «Aufgeweckte Kunstgeschichten» weiter. Auch 2024 fanden wieder 16 Veranstaltungen statt, an denen neben den erkrankten Personen jeweils auch deren Begleitung teilnimmt.
Im Dezember fand die erste Veranstaltung des Projekts «Connect» im Kunsthaus statt. Dieses Tanzprojekt für Menschen, die mit neurologischen Herausforderungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson leben, wurde von verschiedenen Organisationen entwickelt, der Impuls kam von Cathy Marston, Ballettdirektorin des Balletts Zürich. Seit 2024 ist das Kunsthaus eine Partnerorganisation. Im Kunsthaus finden die Tanztrainings in den Sammlungsräumen statt und nehmen Anregungen der Kunstwerke auf.
