Vorstand und Museumsbeirat

VORSTAND
9. FEBRUAR

Die ausserordentliche Vorstandssitzung hatte folgende Traktanden: die Vorbereitung der Wahl eines neuen Präsidenten bzw. einer neuen Präsidentin der Zürcher Kunstgesellschaft; der Bericht der Arbeitsgruppe Provenienzforschung Sammlung Emil Bührle und die weiteren Schritte; der neue Subventionsvertrag der Stadt Zürich mit der Zürcher Kunstgesellschaft; die Vorbereitung der Generalversammlung 2022; der Übergang der Direktion. Das Prozedere der Evaluation der Provenienzforschung der Sammlung Emil Bührle wird vorgestellt; eine unabhängige Persönlichkeit soll bestimmt werden, die diesen Prozess koordiniert, ein sogenannter Runder Tisch soll einberufen werden. Die Kommunikation soll im Lauf des Monats Februar erfolgen. Der revidierte Leihvertrag zwischen der Stiftung Sammlung E. G. Bührle und der Zürcher Kunstgesellschaft wird genehmigt und anschliessend integral veröffentlicht. Gleichzeitig wird auch der bisherige Leihvertrag veröffentlicht. Das Prozedere zur schriftlichen Durchführung der bevorstehenden Generalversammlung wird gutgeheissen.

22. MÄRZ

An der Vorstandssitzung wird beschlossen, dass Herr Dr. Philipp Hildebrand den Mitgliedern der Zürcher Kunstgesellschaft als einziger Kandidat für das Amt des Präsidenten vorgeschlagen wird. Der Präsident a. i. informiert über die geplante zeitliche Abfolge der Übergabe der Direktion, der Einarbeitungsphase der künftigen Direktorin Ann Demeester sowie über die wichtigsten Termine für das Jahr 2022. Der Arbeitsbeginn der neuen Direktorin kann auf den 1. Oktober vorgezogen werden. Die Zürcher Kunstgesellschaft wird bei der Besetzung des Runden Tischs von Dr. Conrad M. Ulrich und Dr. Ben Weinberg vertreten. Die Jahresrechnung 2022 wird verabschiedet. Die Organisation und Effizienz der Finanzadministration soll verbessert werden. Das wichtige Thema der Ausschreibungen seitens der Zürcher Kunstgesellschaft soll im Lauf des Jahres 2022 behandelt und eine Lösung gefunden werden. Der Geschäftsbericht wird genehmigt.

6. SEPTEMBER

Die Vorstandssitzung wurde vom neuen Präsidenten Dr. Philipp Hildebrand geleitet. Sie war geprägt vom Bericht über den Brand in einem der Technikräume im Bestand am 2. August, durch den weite Bereiche des Müller-Baus und des Moser-Baus durch die Rauchentwicklung in Mitleidenschaft gezogen waren. Unmittelbar nach dem Ereignis begannen die intensiven Reinigungs-, Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten, um das Museum möglichst rasch wieder komplett der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Präsident stellte seine Vorstellung zur künftigen Ausrichtung des Museums vor. Der noch amtierende Direktor präsentierte das mit den Kuratorinnen und Kuratoren erarbeitete Ausstellungsprogramm für das Jahr 2023. Da der Vertrag mit der Remimag, der Pächterin des Kunsthaus-Restaurants und des Museumscafés im Jahr 2023 ausläuft, informiert der Präsident der Stiftung Zürcher Kunsthaus, Richard Hunziker, über das weitere Vorgehen und die Neuausschreibung. Dr. Conrad M. Ulrich stellt die Hochrechnung vor, die aufgrund des Brandereignisses noch mit gewissen Unwägbarkeiten behaftet ist. Ein neuer Fünfjahresplan 2023 bis 2027 muss initiiert werden. Nach der Kündigung des Leiters Finanzen ist die Stelle ausgeschrieben. Die Möglichkeit der Integration des Schweizer Museumspasses wird anhand verschiedener Optionen, einschliesslich einer Testphase, von Christoph Stuehn vorgestellt und erörtert. Dr. Felix Uhlmann wurde zum Delegierten für die Einrichtung des Round Table zur Evaluation der Provenienzforschung der Sammlung Emil Bührle ernannt. Die Amtsübergabe an die neue Direktorin wird für den 1. Oktober vorgesehen. Ann Demeester berichtet über ihre ersten Eindrücke und Erfahrungen innerhalb des Hauses und über die Wahrnehmung der Institution in der Öffentlichkeit. Sie skizziert die nächsten Schritte für die kommenden Monate, die sie in der Vorstandssitzung im November ausführlicher darstellen wird. Christoph Stuehn, der Ende Mai 2022 zum Vizedirektor ernannt wurde, stellt sein umfangreiches Arbeitsgebiet vor. Die Personalabteilung wird ihm neu unterstellt. Die Stadt Zürich delegiert folgende Personen in den Vorstand: Stadtpräsidentin Corine Mauch; Murielle Perritaz, Co-Direktorin Kultur, Präsidialdepartement; Jakob Diethelm, Mitarbeiter Kunsthaus Zürich als Personalvertreter. Die Ersatzwahl für den zurückgetretenen Daniel Hauser steht noch aus.

22. NOVEMBER

Der Bericht des Präsidenten an der Vorstandssitzung erfasst den Stand des Evaluationsprozesses zur Sammlung Emil Bührle: den Round Table, der zusammen mit der Stadt Zürich und dem Kanton installiert worden ist, sowie mögliche juristische oder moralische Implikationen, die der zukünftige Umgang mit «Fluchtkunst» zeitigen könnte. Herr Alex Schneider wurde zum neuen Finanzchef bestimmt und begrüsst. Eine Verabschiedung des scheidenden Direktors ist auf den 14. November terminiert. Die Direktorin informiert über die weiteren Pläne zu einer Neugestaltung der Präsentation der Sammlung Emil Bührle, dazu gehört die Einsetzung eines Beirats aus externen Mitgliedern mit fachlicher Qualifikation.

Im Moser-Bau wurde Asbest gefunden; die Abklärungen sind im Gang, die entsprechende Sanierung wird vorbereitet. Die Statik des Müller-Baus wurde untersucht und es werden bestimmte Massnahmen ergriffen. Für die Vakanz beim Pächterwechsel im Kunsthaus-Restaurant wird eine Pop-up-Lösung angestrebt. Die Besucherzahlen im Jahr 2022 bewegen sich auf ein Rekordniveau zu.

Die Stadt Zürich wird künftig keine Revisionsstellenmandate mehr durchführen können. Die Statuten werden entsprechend in 2023 angepasst. Bis zur Anpassung delegiert die Stadt Zürich ihren Revisionsteil an die PricewaterhouseCoopers. Die Hochrechnung ist dank der guten Einnahmesituation positiv, jedoch ist das Thema der Abschreibungen eine Belastung. Die Direktorin berichtet über den anspruchsvollen Budgetierungsprozess angesichts vielfältiger, teils zusätzlicher Aufgaben und Projekte, darunter auch die Provenienzforschung. Das Budget für das Jahr 2023, zu dem Varianten vorgelegt wurden, wird in einer definitiven Version vom Vorstand genehmigt.

Ann Demeester führt in einem Statement ihre Vision für die Zukunft der Institution aus. Der Prozess, der von Boston Consulting Group und Lemongrass Communications begleitet wird, schliesst umfassende interne Evaluationen und Analysen zu Stakeholdern und Finanzierungsmodellen ein. Die zu erarbeitenden Studien mit Ergebnissen und Massnahmen werden zunächst dem Vorstand präsentiert und sollen im Jahr 2023 in ein neues Leitbild einfliessen.

Die Direktorin stellt die Hauptpunkte der aktualisierten Strategie zur Provenienzforschung vor. Die Generalversammlung 2023 wird angesprochen; eine Ersatzwahl für den zurücktretenden Dr. Lukas Gloor, verbunden mit einem entsprechenden Anforderungsprofil, wird vorbereitet.

 

MUSEUMSBEIRAT

Der internationale Museumsbeirat traf sich im Berichtsjahr aufgrund des Direktionswechsels zu keiner Sitzung.

obere