Kunstvermittlung

FÜHRUNGEN FÜR ERWACHSENE

2022 war für die Kunstvermittlung ein sehr erfolgreiches Jahr. Die Nachfrage nach Führungen zur Architektur des Chipperfield-Baus sowie zur dort gezeigten Kunst war sehr gross. Die Führung zur Geschichte der Sammlung Bührle und zu den Fragen zur Provenienz der Werke stiess weiterhin auf grosses Interesse. Die Führung «Lichtkunst für den Heimplatz» zu den Werken von Pipilotti Rist war auch dieses Jahr immer ausgebucht, ebenso die beliebten Angebote «Kunst-Stück» und «Auf den Spuren von Marc Chagall». Die Reihe «Kunst-Stück» wurde um einen Vertiefungsabend zur Amerikanischen Kunst erweitert. In der Reihe «Kunst und Religion im Dialog», die wir seit 2018 zusammen mit den Zürcher Kirchen durchführen, mussten wir nach dem Brand leider zwei Veranstaltungen absagen, durchgeführt wurden die Anlässe zu den Themen «Erde», «Unterwelt» und «Paradies», die sehr gut besucht waren. Insgesamt fanden in der Sammlung 150 öffentliche und 562 private Führungen statt, dazu kamen 385 private Architekturführungen.

In den Ausstellungen fanden 562 private und 123 öffentliche Führungen statt. Auf das grösste Interesse stiess die Ausstellung «Niki de Saint Phalle» mit 57 öffentlichen und 354 privaten Führungen in 17 Ausstellungswochen, das sind 24 Führungen pro Woche. In den Ausstellungen «Take Care: Kunst und Medizin» sowie «Yoko Ono» fanden 82 bzw. 71 private Führungen statt.

Dies ergibt ein Total von 2067 Veranstaltungen (weitere Details siehe nachfolgende Tabelle). Wir danken unserem Kunst- und Architekturvermittlungsteam für den engagierten und kompetenten Einsatz.

 

SCHULBEREICH

512 Schulklassen aller Typen und Stufen – von der Spielgruppe bis zur Berufsmaturität – und fünf Gruppen von Lehrpersonen bzw. Studenten der entsprechenden Ausbildungsinstitute nutzten 2022 die Angebote der Kunstvermittlung. Bei den Wechselausstellungen war die Nachfrage nach den Führungen für Schulklassen in der Ausstellung «Niki de Saint Phalle» am grössten. Die Ausstellung fand das Interesse von Klassen aller Stufen. Die Ausstellung «Take Care: Kunst und Medizin» war das Thema für einige Führungen für Berufsschulklassen in Pflegeberufen. Die meisten Veranstaltungen für Schulklassen fanden wie immer in der Sammlung statt, welche für thematische Führungen und vergleichende Bildbetrachtung hervorragende Voraussetzungen bietet. Wir danken dem Büro für Schulkultur der Stadt Zürich, der Bildungsdirektion des Kantons Zürich und dem Mittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons Zürich für die Zusammenarbeit und finanzielle Unterstützung. Die Zusammenarbeit mit «Welcome to school» wurde fortgesetzt und eine Gruppe geflüchteter junger Menschen nahm im Rahmen eines Freifachs die Werke der Sammlung als Gesprächsanlass, um die deutsche Sprache zu üben und unsere Kultur kennenzulernen.

 

VERANSTALTUNGEN FREIZEITBEREICH

Dank der grosszügigen Unterstützung der Vontobel-Stiftung konnten wir 2022 wieder ein breites Angebot an Veranstaltungen im Freizeitbereich ausschreiben und durchführen. Für Besuchende aller Altersgruppen waren es (inkl. Kinderclub) 292 Veranstaltungen, wobei fast alle Veranstaltungen ausgebucht waren. Ein sehr grosser Erfolg war auch dem Kunstlabor beschieden, in dem sich Gross und Klein jeweils am ersten Sonntag im Monat im Atelier ohne Anmeldung mit verschiedenen gestalterischen Vorschlägen zu den Themen «Naturbild», «Zeichnen und Drucken», «Tiere» und «Niki de Saint Phalle» beschäftigen konnten. Durchschnittlich wurde jedes Kunstlabor von 110 Personen besucht. Inzwischen gibt es in allen Schulferien ein Workshop-Angebot. Neben den acht ganztägigen Workshops der «Sommerwerkstatt», von denen alle bis auf einen ausgebucht waren, hatten wir auch in den anderen Schulferien ein Programm mit kürzeren und längeren Workshops. Für die Ausstellung «Niki de Saint Phalle» stellten wir den Kindern ein Zeichenblatt zur Verfügung, mit dem sie die Ausstellung erkunden konnten.

 

KINDERCLUBS

Fast immer ausgebucht waren die Veranstaltungen der Villa Kun(s)terbunt für Kinder von drei bis fünf Jahren mit ihren erwachsenen Begleitenden, in denen es um eine altersspezifische Auseinandersetzung mit Kunst geht, wobei das Material und das Tüfteln im Zentrum stehen (39 Veranstaltungen mit einer durchschnittlichen Teilnehmerzahl von 9 Kindern und 9 Erwachsenen). Im Club 6plus setzten sich Kinder von 6 bis 10 Jahren an jeweils vier Nachmittagen ausgehend von Werken der Sammlung vertieft mit künstlerischen Themen auseinander. Die fünf Blöcke waren im Verlauf des Jahres zunehmend besser gebucht (20 Veranstaltungen mit durchschnittlich 7 Kindern).

 

WORKSHOPS FÜR ERWACHSENE

Die gestalterischen Workshops für Erwachsene und der Workshop «Schreiben ist Kunst» fanden Anklang und wir konnten erfreulicherweise fast alle ausgeschriebenen Angebote durchführen. Seit 2017 finden in Zusammenarbeit mit dem Verein Kulturvermittlung Zürich in loser Folge die Veranstaltungen «Early Birds» statt. Die von mehreren Kulturinstitutionen gemeinsam entwickelten und durchgeführten Veranstaltungsreihen gewähren spezielle thematische Einblicke. 2022 boten wir Veranstaltungen zu «Politische Körper», «Historiengemälde» und «Erschütterungen» an. Erfreulicherweise fanden nach dem pandemiebedingten Unterbruch im Laufe des Jahres wieder eine steigende Anzahl von Menschen mit einer Demenzerkrankung und ihre Begleitpersonen den Weg ins Kunsthaus und wir konnten das Angebot «Aufgeweckte Kunstgeschichten» neunmal durchführen. Auch das neue Angebot «Kunst erzählen» für Menschen von 66 bis 99 Jahren fand zunehmenden Anklang.

 

DIGITALES ATELIER

Das digitale Atelier mit dem Übertitel «Kunsthaus Postdigital» ist ein neues Format, das die Betrachtung von Kunst mit den gestalterischen Möglichkeiten verbindet, die die digitalen Medien bieten. Einige der Veranstaltungen dieser neuen Reihe mussten wir zu Beginn des Jahres noch absagen und die Wege der Kommunikation verbessern; Ende des Jahres waren dann auch diese Workshops ausgebucht. In einem Workshop wurden zum Beispiel mit Virtual-Reality-Brillen die Möglichkeiten der Malerei im virtuellen Raum erkundet, in einem anderen wurde digital eine eigene Ausstellung kuratiert. Da keine Vorkenntnisse nötig sind, spricht das Angebot alte und junge Menschen an und es kommt zu schönen generationenübergreifenden Begegnungen.

Sibyl Kraft

 

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