Bibliothek

KÜNSTLERBRIEFE

Als das Projekt Künstlerbriefe Ende 2020 abgeschlossen wurde, waren noch drei Archivschachteln mit vollständig katalogisierten Briefen übriggeblieben, die digitalisiert und veröffentlicht werden sollten. Diese Arbeiten konnten 2022 abgeschlossen werden. Von den 13 636 katalogisierten Briefen sind nun 5498 online verfügbar.

 

BRIEFKOPIENBÜCHER 1933 BIS 1945

Das vom Bundesamt für Kultur geförderte Projekt zur Digitalisierung und Veröffentlichung der Briefkopienbücher im Archiv der Zürcher Kunstgesellschaft und des Kunsthaus Zürich aus der Zeit von 1933 bis 1945 ist im Berichtsjahr abgeschlossen worden. Da die Namen in den handgeschriebenen Registern der Briefempfänger in normierter Namensform einheitlich transkribiert worden sind, kann man nun online nach diesen suchen.

 

JAHRESBERICHTE

Die Jahresberichte, welche die Künstler-Gesellschaft Zürich, das Künstlerhaus Zürich, die Zürcher Kunstgesellschaft und das Kunsthaus Zürich von 1885 bis heute veröffentlicht haben, wurden im Berichtsjahr digitalisiert und online veröffentlicht. Der gesamte Text ist durchsuchbar, so dass nun alle wichtigen Ereignisse aus der Geschichte des Museums leicht auffindbar geworden sind.

 

SKIZZENBÜCHER VON RUDOLF KOLLER

Die Ausstellung «Rudolf Koller. Die Skizzenbücher» bildete 2022 den Abschluss eines zweijährigen Projekts, in dem die 67 Skizzenbücher des Schweizer Tiermalers Rudolf Koller im Bestand der Grafischen Sammlung restauriert und digitalisiert worden sind. In enger Zusammenarbeit zwischen Grafischer Sammlung und Bibliothek wurden aus diesem Anlass die wissenschaftlichen Beschreibungen der Bände und der darin enthaltenen einzelnen Skizzen zusammen mit den Reproduktionen der vollständigen Skizzenbücher online veröffentlicht. Bisher sind 56 Bände verfügbar, die restlichen Bände sollen bald folgen.

 

GESCHÄFTSKORRESPONDENZ SIGISMUND RIGHINI

Sigismund Righini (1870 –1937) war ein bedeutender Maler und Kunstpolitiker, der in der Zürcher Kunstgesellschaft und im Kunsthaus Zürich über viele Jahre wichtige Funktionen innehatte. Seine gesamte Geschäftskorrespondenz von 1900 bis zu seinem Tod 1937 ist in 16 Bänden Briefkopienbüchern im Archiv des Kunsthauses überliefert. In Kooperation mit der Stiftung Righini-Fries konnte dieBibliothek des Kunsthauses diese wertvolle historische Quelle vollständig digitalisieren und online veröffentlichen. Im digitalen Langzeitarchiv ist nun eine Sicherungskopie der fragilen Originale vorhanden.

Alle hier genannten Online-Publikationen sind auf der Website «digital.kunsthaus.ch» benutzbar. Die Daten können in verschiedenen Formaten heruntergeladen und nichtkommerziell genutzt werden.

 

RÜCKGABE AUS SAMMLUNG DADAISMUS

In der Sammlung Dadaismus in der Bibliothek befand sich ein Telegramm von Hans Arp an die Galerie Dada in Zürich aus dem Jahr 1917, auf dessen Rückseite sich ein handschriftlicher Briefentwurf Tristan Tzaras befindet (DADA II:91). Als dieses Dokument 2022 im Kunsthaus ausgestellt wurde, fiel einem Besucher der kleine Besitzstempel der Bibliothèque Littéraire Jacques Doucet in Paris auf, der in der Mitte des Blatts erkennbar ist. Die Provenienzrecherche ergab, dass dieses Telegramm, das 2005 als Geschenk aus vertrauenswürdiger Quelle in die Bibliothek gekommen war, tatsächlich der Bibliothek in Paris gehört. Im November wurde es der Eigentümerin restituiert.

 

SCHRIFTENTAUSCH

Beim Schriftentausch verschickt die Bibliothek die neuen Publikationen des Kunsthauses gratis an andere Kunstmuseen im In- und Ausland, die Tauschpartner, von denen sie automatisch deren Neuerscheinungen erhält. Solche Tauschbeziehungen existieren teilweise seit mehr als hundert Jahren. Nachdem die Europäische Union zum 1.7.2021 die Zollbestimmungen so verschärft hat, dass neu jede Sendung von ausserhalb der EU unabhängig von Inhalt und Wert verzollt werden muss, schien der Gratisversand von Büchern unmöglich geworden zu sein, da von den Empfängern nun hohe Gebühren zu zahlen waren. Davon war nicht nur der Schriftentausch der Bibliothek, sondern auch der Versand von Belegexemplaren an Leihgeber durch die Ausstellungsorganisation betroffen. In enger Zusammenarbeit beider Bereiche konnte im vergangenen Jahr eine Lösung für dieses Problem gefunden werden. Alle Auslandssendungen werden nun von einem Versanddienstleister aus der EU verschickt. Die Empfänger erhalten die Bücher wieder frei von Gebühren und Abgaben.

Thomas Rosemann

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