Betriebsrechnung
Die Jahresrechnung 2017 schliesst leider mit einem Verlust von CHF 122 255 ab. Nach einem Anstieg der Besucherzahlen im Vorjahr (318 580) war im Berichtsjahr ein markanter Rückgang auf 231 102 Besuchende zu verzeichnen, der höher ausgefallen ist als aufgrund der laufenden Bautätigkeit bereits erwartet (vgl. dazu detaillierter Kunsthausbesuch).
Die Folgen der geringeren Besucherzahlen zeigen sich deutlich in den gegenüber dem Vorjahr bedeutend reduzierten Erträgen aus Eintritten, Verkäufen des Museumsshops und der Kunstvermittlung. Die geringeren Erträge aus Nebeneinnahmen begründen sich hauptsächlich durch den Wegfall von Mieteinnahmen aus der Vermietung des Vortragssaales, der während der Erstellung der Anschlussbauten an den Erweiterungsbau als temporäre Eingangshalle dient. Weniger Wechselausstellungen, die auch an andere Museen transferiert werden konnten, führten zu weiteren Ertragsausfällen.
Ein wesentlicher Teil der geringeren Erträge konnte abgedeckt werden durch den deutlich höheren Beitrag der Stadt an die Vorlaufkosten zur Kunsthaus-Erweiterung, die in der Budgetierung der gesamten Projektkosten bereits entsprechend berücksichtigt worden waren.
Die Projektunterstützungen haben gegenüber dem Vorjahr leicht zugenommen – einen ausserordentlichen Beitrag durfte das Kunsthaus vom Lotteriefonds des Kantons Zürich für die Ausstellung «Cantastorie» erhalten. Dem Lotteriefonds, aber auch allen langjährigen grösseren und kleineren Sponsoren sei auch an dieser Stelle herzlich gedankt.
Die zusätzlichen Einnahmen aus Kunstverkauf werden im Anhang (vgl. Ziff. 8) erläutert.
Der höhere Betriebsaufwand im Bereich der Personalkosten ist begründet durch die Erfüllung von Verpflichtungen aus dem Gesamtarbeitsvertrag. Teilweise fallen die höheren Kosten nur einmalig an (Treueprämien), teilweise werden sie abgedeckt durch die höheren Betriebsbeiträge der Stadt.
Im gestiegenen Sachaufwand sind die im Vergleich zum Vorjahr deutlich höheren (+CHF 2.26 Mio.) Kunstankäufe enthalten (vgl. dazu auch Sammlungsfonds). Demgegenüber waren die Kosten für die Ausstellungen deutlich tiefer (–CHF 1.12 Mio.) und die Stromkosten konnten durch neue Verträge um rund CHF 96 000 gesenkt werden. Auch der Wareneinkauf für den Museumsshop war deutlich geringer als im Vorjahr.
Der Anstieg des sonstigen Betriebsaufwands ist im Wesentlichen die Folge höherer Versicherungskosten für die Exponate und die Miete von Sachanlagen für einzelne Ausstellungen. Überdies sind die IT-Lizenz und Softwarekosten im Berichtsjahr um CHF 97 000 angestiegen, dies im Zusammenhang mit der Erneuerung der IT- und Kommunikationsanlagen, welche auch in Hinblick auf den Erweiterungsbau erfolgt.
BILANZ
Die Veränderung der Flüssigen Mittel erklärt sich aus der Geldflussrechnung. Die Investitionen erfolgten, wie bereits erwähnt, in Kunst sowie in die Erneuerung der IT- und Kommunikationsanlagen und Netzwerke. Das kurzfristige Darlehen der Stiftung Zürcher Kunsthaus zur Zwischenfinanzierung der letzterwähnten Investition wurde zurückbezahlt (Abnahme des Darlehens von Nahestehenden) – die Gesamtinvestition wird im Wesentlichen finanziert durch einen grosszügigen Beitrag des Lotteriefonds (CHF 4.57 Mio.), der im Laufe des Jahres 2018 zur Auszahlung gelangt und für den auch an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt sei.
Die Abnahme der Forderungen gegenüber den Mitgliedern erklärt sich durch die budgetierte Abnahme der Mitgliederbeiträge im laufenden Jahr (bedingt durch die extensive Bautätigkeit) – um den entsprechenden Betrag reduzieren sich auch die Mitgliederbeiträge im Folgejahr, was in den Passiven ersichtlich ist.
Die deutlich tieferen Aktiven Rechnungsabgrenzungen finden ihren Ursprung in der im Vorjahr enthaltenen Anzahlung von CHF 750 000 für einen Kunstankauf.
Die erhöhten Sachanlagen im Bau entsprechen den Investitionen im IT- und Kommunikationsbereich. Das Projekt sollte plangemäss im laufenden Jahr abgeschlossen werden können.
Werden die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie aus den übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten zusammengefasst betrachtet, entsprechen sie dem Rahmen des Vorjahres.
Die Liquidität ist nach wie vor ausgezeichnet.
Der Finanzausschuss der Kunstgesellschaft hat die vom Gesetzgeber vorgeschriebene alljährliche Risikobeurteilung in seiner Novembersitzung vorgenommen.
Für das laufende Geschäftsjahr ist aufgrund der anhaltenden Bautätigkeit auch im Bereich des «alten Kunsthauses», was offensichtlich einen negativen Einfluss auf die Anzahl der Besuchenden hat, ein Verlust budgetiert.
Im Namen des gesamten Vorstandes und der Mitarbeitenden des Kunsthauses möchte ich auch an dieser Stelle unseren Sponsoren sowie der Stadt Zürich, dem Kanton Zürich und dem Lotteriefonds des Kantons Zürich für die sehr grosszügigen finanziellen Unterstützungen herzlich danken.