VORSTAND
25. Mai
Die Ausstellung mit Olafur Eliasson lief höchst erfolgreich. Sehr zum Bedauern vieler Besucherinnen und Besucher musste das Museum ab Mitte März geschlossen bleiben. Das Kunsthaus war vorbereitet und hatte die Kommunikations- und Einsatzpläne bereits im Februar erarbeitet. Das Personal an der Front (Aufsicht, Kasse, Shop und Reinigung) war zwei Monate in Kurzarbeit.
Die Mitgliederzahl ist dank dem Besucherstrom zur Präsentation von Olafur Eliasson um 18 Prozent angewachsen. Der Museumsshop hat guten Umsatz verzeichnet.
Der Jahresabschluss wurde per Zirkularbeschluss im März genehmigt. Der Fünfjahres-Finanzplan musste im Frühjahr überarbeitet werden. Die Einfache Gesellschaft Kunsthaus-Erweiterung hat in der Zwischenzeit ein Save-the-date für die Schlüsselübergabe am 11. Dezember verschickt. Das ganze Gebäude geht schrittweise in den Besitz der Stiftung Zürcher Kunsthaus über. Die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten sind in einem Schnittstellenpapier definiert. Erfreuliche Nachrichten aus dem Gemeinderat, der dem Antrag zur Unterstützung des IT- und Telefonieprojektes mit CHF 2.932 Mio. zugestimmt hat. Auch die Anpassung der Sicherheits- und Fluchttüren im Bestand in Höhe von CHF 1.196 Mio. wurde gutgeheissen. Der Präsident dankt auch im Namen des Direktors für die Unterstützung dieses langwierigen Projektes.
Die Eliasson-Ausstellung nicht wiederzueröffnen war keine leichte Entscheidung, denn die Inszenierung des Bührle-Saals hat mit insgesamt 111 000 Besuchern (57 Prozent mehr als im Januar 2019) in nur zwei Monaten sehr grossen Anklang gefunden. Aber mit diesem Schritt können alle anderen Ausstellungsprojekte 2020 stattfinden, wenn auch zeitversetzt. Es gibt keine Absagen, aber eine durchaus anspruchsvolle Umplanung aller Leihgaben unter schwierigen Bedingungen. Für die beiden Schliessungsmonate wurden den Mitgliedern Kompensationen offeriert (u.a. «bringe einen Gast» von Mitte Mai bis Mitte Juli). Auf der Website wurden die digitalen Angebote, die Sammlung online und viele Videos prominent platziert.
Hans Peter Meier wurde als Vizedirektor und Leiter der Abteilung Finanzen & Rechnungswesen und Betriebe verabschiedet. Er bleibt dem Kunsthaus Zürich aber als Controller bis sicher zur Eröffnung der Erweiterung erhalten.
1. September
Die Giacometti-Sammlung wird im Zwischengeschoss Müller-Bau neu eingerichtet. Eine Donation macht diese Veränderungen und den Ersatz der Leuchtmittel möglich. Auch die anderen Sammlungsräume im Moser- und Müller-Bau werden nach und nach umgestaltet im Hinblick auf die Einrichtung des Erweiterungsbaus.
In der ersten Hochrechnung 2020 führen die stark zurückgehenden Eintritte zu Mindereinnahmen in allen Bereichen. Bei den Vermietungen sind zahlreiche Verschiebungen im September und Oktober geplant und eine leichte Erholung zeichnet sich ab. Stadt und Kanton gehen die Kontextualisierung der Sammlung Emil Bührle mit einem Forschungsauftrag an die Universität Zürich an, jedoch kommt es bei der Veröffentlichung zu Verzögerungen.
24. November (per Telefonkonferenz)
Aus der Einfachen Gesellschaft Kunsthaus-Erweiterung (EGKE) wird berichtet, dass der Zeitrahmen der Bauplanung und die Fertigstellung der Erweiterung eingehalten werden. Die Schlüsselübergabe am 11. Dezember 2020 wird auf ein virtuelles Format angepasst. Physisch anwesend werden nur die Redner, EGKE-Mitglieder und die Medien sein. Der Forschungsbericht von Prof. Mathieu Leimgruber, «Kriegsgeschäfte, Kapital und Kunsthaus – Die Entstehung der Sammlung Emil Bührle im historischen Kontext», liegt vor und wurde an einer Medienkonferenz im Stadthaus vorgestellt. Die Erkenntnisse und Diskussionspunkte werden in die Präsentation der Sammlung Emil Bührle in der Kunsthaus-Erweiterung einfliessen. Ein Digitorial mit vielfältigen Informationen ist in Planung. Für die Dokumentation, die durch das Kunsthaus erstellt wird, ist ein eigener Raum in der Sammlung Emil Bührle vorgesehen. Ein neuer Subventionsvertrag ist mit den städtischen Vertretern in Vorbereitung. Die Ausstellungen können nach Plan eröffnet werden, ohne grosse Vernissagen; die Besucher sind zahlreicher bei schlechtem Wetter. Die Veranstaltungen sind generell gut gebucht, finden allerdings auch in kleineren Gruppen statt. Der Umzug der Kunst zwischen den Gebäuden und der Transfer der Kunstwerke aus den Aussenlagern in die Depots bedeutet eine logistische Herausforderung. Die Lagerflächen am Heimplatz waren nicht ausreichend für den Bestand, aber die hohen Kosten der Aussenlager können nun minimiert werden.
Am Heimplatz wurde «Janus» von Kader Attia installiert: ein Geschenk von Christen Sveaas. Die «Tastenden Lichter» von Pipilotti Rist, finanziert aus dem Kunst- und Bau-Fonds der Erweiterung, plus der städtische Plan Lumière werden den Heimplatz aufwerten.
Hochrechnung 2020, Budget 2021 und Fünfjahresplan 2020 – 2024 wurden bewilligt. Eintrittspolitik und -preise müssen für die Zukunft dem vielfältigen Angebot angepasst werden.
Peter Haerle wird als Vertreter der Stadt und verantwortlich für die Kultur der Stadt Zürich verabschiedet.
MUSEUMSBEIRAT
Der Beirat aus internationalen Mitgliedern konnte wegen der Reisebeschränkungen und Massnahmen in allen Institutionen in diesem Jahr leider nicht tagen. Der individuelle Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen fand jedoch fallweise zu einzelnen Themen statt.