Kunstvermittlung

FÜHRUNGEN FÜR ERWACHSENE

Wann immer Veranstaltungen möglich waren, war das Interesse an den Kunstvermittlungs-Angeboten des Kunsthauses sehr gross. Im Berichtsjahr fanden in der Sammlung 108 private und 47 öffentliche Führungen statt. Grosser Beliebtheit erfreuten sich neben den öffentlichen Samstagsführungen auch die im Jahr 2018 beziehungsweise 2019 eingeführten Angebote «Kunst-Stück» und «Auf den Spuren von Marc Chagall» (eine Kooperation mit der Kirche Fraumünster). Grossen Anklang fanden wieder die dialogischen Führungen in der Reihe «Kunst und Religion im Dialog», die seit 2018 in Zusammenarbeit mit den Zürcher Kirchen fünf Mal jährlich stattfinden.

In den Ausstellungen wurden 236 private und 68 öffentliche Führungen durchgeführt. Auf das grösste Interesse stiessen die Ausstellungen «Olafur Eliasson: Symbiotic seeing» mit 98 Führungen in acht Ausstellungswochen sowie «Im Herzen wild. Die Romantik in der Schweiz» mit 26 Führungen in vier Wochen. Weiterhin auf grosse Resonanz stiessen die Führungen auf der Baustelle der Kunsthaus-Erweiterung von David Chipperfield. Dies ergibt ein Total von 563 Veranstaltungen (weitere Details siehe Tabelle unten). Wir danken unserem Vermittlungsteam für den kompetenten Einsatz.

SCHULBEREICH

Infolge politischer Entscheidungen konnten nur 261 Schulklassen aller Typen und Stufen – vom Kindergarten bis zur Berufsmaturität – und zehn Gruppen von Lehrpersonen bzw. Studierenden der entsprechenden Ausbildungsinstitute die Angebote der Kunstvermittlung nutzen.

Bei den Wechselausstellungen war die Nachfrage nach den Veranstaltungen für Schulklassen in der Ausstellung «Olafur Eliasson: Symbiotic seeing» am grössten. Mit Unterstützung der Abteilung «Frühe Förderung» des Schulamtes der Stadt Zürich konnten auch zehn Kindergruppen aus Kindertagesstätten an einem Workshop in dieser Ausstellung teilnehmen, der gleichzeitig eine Weiterbildung für ihre Betreuungspersonen war. Die meisten Veranstaltungen für Schulklassen fanden in der Sammlung statt, welche für thematische Führungen und vergleichende Bildbetrachtung hervorragende Voraussetzungen bietet. Wir danken dem Büro für Schulkultur der Stadt Zürich, der Bildungsdirektion des Kantons Zürich und dem Mittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons Zürich für die Zusammenarbeit und finanzielle Unterstützung. Die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit «Welcome to school» im Rahmen eines Pilotprojekts von conTAKT-museum, in dem eine Gruppe geflüchteter junger Menschen die Werke der Sammlung als Gesprächsanlass nimmt, um die deutsche Sprache zu üben, lief weiter: immerhin 23 Mal konnten wir uns in kleineren Gruppen treffen.

VERANSTALTUNGEN FREIZEITBEREICH

Dank der grosszügigen Unterstützung der Vontobel-Stiftung konnten wir erneut ein breites Angebot an Veranstaltungen im Freizeitbereich ausschreiben und durchführen. Für Besuchende aller Altersgruppen waren es inklusive der Kinderclubs 191 Veranstaltungen. Das sonntägliche Malatelier für Kinder war immer ausgebucht und die Familienworkshops mussten teilweise sogar zweimal durchgeführt werden. Ein grosser Erfolg war auch dem «Kunstlabor für alle» beschieden. An drei Sonntagen konnten sich Gross und Klein im Atelier ohne Anmeldung mit verschiedenen gestalterischen Vorschlägen zum Thema «Porträt» beschäftigen (Teilnehmerzahl 103 / 346 / 198). Nach dem Lockdown stiegen die Teilnehmerzahlen nur zögerlich wieder an. Der für den Frühling geplante Familientag musste leider abgesagt werden. Von den acht ausgeschriebenen Tageskursen der «Sommerwerkstatt» mussten wir zwei absagen, die übrigen sechs waren gut bis sehr gut gebucht. Die Workshops in den anderen Schulferien waren alle ausgebucht. Für das Herbstferien-Angebot «cool-tur», das jeweils von verschiedenen Zürcher Kulturinstitutionen gemeinsam durchgeführt wird, entwickelten wir zusammen mit einer Tanzvermittlerin des Balletts Zürich einen Workshop zum Thema «Dornröschen – im Herzen wild», an dem 17 Kinder teilnahmen. Für die Ausstellung «Im Herzen wild» stellten wir den Kindern wieder einen Audioguide mit altersgerechten Texten und ein Zeichenblatt zur Verfügung. Für die Ausstellung «Schall und Rauch» wurde ein mehrseitiges Malheft entwickelt.

WORKSHOPS FÜR ERWACHSENE

Da Reisemöglichkeiten eingeschränkt waren, bauten wir das Sommerprogramm aus und boten erstmals einen dreitägigen Workshop für Erwachsene unter dem Titel «Reisen nach Frankreich: schauen, erfahren, selbst skizzieren und malen» an, der auf grosses Interesse stiess. Auch die Workshops für Erwachsene zum Thema «Muster für die Zukunft» und zu Alberto Giacometti waren rasch ausgebucht. Seit 2017 findet in Zusammenarbeit mit dem Verein Kulturvermittlung Zürich in loser Folge die Veranstaltung «Early Bird» statt. Die von mehreren Institutionen gemeinsam entwickelten und durchgeführten Veranstaltungsreihen gewähren spezielle thematische Einblicke. In diesem Jahr hat sich das Kunsthaus an der Reihe «Modell und Muse» beteiligt.

Der neue Workshop «Schreiben ist Kunst», in dem die bei einer Führung zu ausgewählten Werken der Sammlung gewonnenen Eindrücke einen kreativen Schreibprozess anregen, stiess auf reges Interesse. An elf Nachmittagen traf sich im Rahmen der Veranstaltung «Aufgeweckte Kunstgeschichten» eine aufgrund des Schutzkonzepts verkleinerte Gruppe von Männern und Frauen mit einer Demenzerkrankung im Kunsthaus und erfand unter der Anleitung einer Moderatorin eine Geschichte zu einem Werk der Sammlung. Ein kleiner Imbiss im Anschluss ermöglichte den Austausch zwischen allen Beteiligten. Wir danken der Hatt-Bucher-Stiftung für die finanzielle Unterstützung des Imbisses.

KINDERCLUBS

Der Kinderclub ist ein regelmässiges Angebot für Kinder verschiedener Altersstufen. Die meisten Veranstaltungen konnten mit erfreulich grosser Teilnehmerzahl durchgeführt werden, einzig der Club 9plus wurde schlecht besucht. In den Veranstaltungen des Clubs 3plus und der Villa Kun(s)terbunt für Kinder von drei bis fünf Jahren mit ihren erwachsenen Begleitenden geht es um eine altersspezifische Auseinandersetzung mit Kunst, wobei das Material und das Tüfteln im Zentrum stehen (30 Veranstaltungen mit einer durchschnittlichen Teilnehmerzahl von 10 Kindern und 10 Erwachsenen). Im Club 6plus setzten sich die Kinder mit verschiedenen Kunstgattungen auseinander und machten Experimente mit Farben und dem dreidimensionalen Gestalten (12 Veranstaltungen mit durchschnittlich 8 Kindern).

Sibyl Kraft

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