FÜHRUNGEN FÜR ERWACHSENE
Im Jahr 2018 fanden in der Sammlung 176 private und 62 öffentliche Führungen statt. Die öffentlichen Samstagsführungen, jeden Samstag von 15 bis16 Uhr, erfreuen sich einer zunehmenden Zahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Sie widmeten sich einzelnen Künstlern und Themenkreisen oder nahmen Anregungen aus den Wechselausstellungen auf. So gab es parallel zur Ausstellung «Robert Delaunay und Paris» Führungen zu einzelnen Farben. Unter diesem Thema standen auch die acht Kurzführungen an der Langen Nacht der Museen. Weiterhin grossen Anklang finden die Führungen zu den Highlights der Sammlung jeden letzten Samstag im Monat. Am Tag der offenen Tür standen Architekturführungen, Highlights-Führungen mit Gebärdendolmetscherin und Spezialführungen für Menschen mit Sehbehinderung auf dem Programm. In den Ausstellungen wurden 338 private und 126 öffentliche Führungen durchgeführt. Auf das grösste Interesse stiess mit 159 Führungen die Ausstellung «Robert Delaunay und Paris». Dies ergibt ein Total von 702 Veranstaltungen (weitere Details siehe Tabelle).
Wir danken unserem Kunstvermittlungs-Team für den kompetenten Einsatz.
SCHULBEREICH
480 Schulklassen aller Typen und Stufen – vom Kindergarten bis zur Berufsmaturität – und 17 Gruppen von Lehrpersonen bzw. Studierenden der entsprechenden Ausbildungsinstitute nutzten 2018 die Angebote der Kunstvermittlung. Bei den Wechselausstellungen gab es vor allem eine Nachfrage nach den Veranstaltungen in den Ausstellungen «Fashion Drive» – hier besonders von Sekundar- und Berufsschulklassen – und «Robert Delaunay und Paris». Mit Unterstützung der Abteilung «Frühe Förderung» des Schulamtes der Stadt Zürich konnten wieder zehn Kindergruppen aus Kindertagesstätten an einem Workshop teilnehmen, der gleichzeitig eine Weiterbildung für ihre Betreuungspersonen war. Die meisten Veranstaltungen für Schulklassen fanden in der Sammlung statt, welche für thematische Führungen und vergleichende Bildbetrachtungen hervorragende Voraussetzungen bietet. Das didaktische Forum auf unserer Website erlaubt es den Lehrkräften, passende Themen zu wählen und diese mit dem dort bereitgestellten didaktischen Material im Unterricht zu vertiefen. Wir danken dem Büro für Schulkultur der Stadt Zürich, der Bildungsdirektion des Kantons Zürich und dem Mittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons Zürich für die Zusammenarbeit und finanzielle Unterstützung.
VERANSTALTUNGEN FREIZEITBEREICH
Dank der grosszügigen Unterstützung der Vontobel-Stiftung konnten wir auch 2018 ein breites Angebot an Veranstaltungen im Freizeitbereich ausschreiben und durchführen. Für Besuchende aller Altersgruppen waren es (inkl. Kinderclub) 205 Veranstaltungen. Neu boten wir für Erwachsene unter dem Titel «Kunst-Stück» eine Einführung in die Kunstgeschichte an. Das Malatelier für Kinder ab fünf Jahren und die Familienworkshops, die regelmässig am Sonntag stattfinden, erfreuten sich weiterhin grosser Beliebtheit. In den Sommerferien hatten wir wieder zwei Wochen «Sommerwerkstatt» im Programm. Jeden Tag besuchten wir mit den Kindern einen Künstler oder eine Künstlerin in der Sammlung: Alexander Calder, Meret Oppenheim, Augusto Giacometti, Joan Miró, Henri Matisse, Fischli / Weiss, Alberto Giacometti und Richard Hamilton regten die Kinder mit ihren Werken zum eigenen Gestalten mit unterschiedlichsten Materialien an. Zum fünften Mal beteiligte sich das Kunsthaus in den Herbstferien am Angebot Cool-Tur, das jeweils von verschiedenen Kulturinstitutionen der Stadt Zürich gemeinsam entwickelt und durchgeführt wird. In Zusammenarbeit mit dem Theater Stadelhofen erkundeten 16 Kinder während vier Tagen die Ausstellung zu Robert Delaunay, seine Wandbilder und Kostümentwürfe und machten Theaterübungen und Rollenspiele. Sie bauten eigene Kunstmaschinen und verwandelten sich auf der Bühne des Theaters Stadelhofen selber in eine grosse, klingende und sich bewegende Wundermaschine. Auch in den anderen Schulferien boten wir längere Workshops für Kinder ab dem Kindergartenalter an, die sehr gut besucht waren. Während der Ausstellung «Fashion Drive» war das Atelier erstmals an vier Sonntagen ohne Anmeldung offen für alle. Gross und Klein konnten, inspiriert durch den Ausstellungsbesuch, Kleider entwerfen, Muster gestalten und mit dem Pinsel in Farben schwelgen. In Angeboten, die spontan genutzt werden können, sehen wir ein Potenzial für die Zukunft. Sie brauchen aber eine entsprechende Publizität.
Für die Ausstellungen «Fashion Drive» und «Robert Delaunay und Paris» stellten wir den Kindern wieder einen Audioguide mit altersgerechten Texten und ein Zeichenblatt zur Verfügung. Im Rahmen der Veranstaltung «Aufgeweckte Kunstgeschichten» traf sich auch 2018 16 Mal eine Gruppe von Männern und Frauen mit einer Demenzerkrankung im Kunsthaus und erfand unter der Anleitung einer Moderatorin eine Geschichte zu einem Werk der Sammlung. Ein kleiner Imbiss im Anschluss ermöglichte den Austausch aller Beteiligten. Wir danken den Freiwilligen, die tatkräftig zur guten Stimmung und dem Gelingen der Veranstaltungen beitrugen und der Hatt-Bucher-Stiftung für die finanzielle Unterstützung des Imbisses.
JUNGES LITERATURLABOR ZÜRICH
Inspiriert von Bildern aus der Sammlung des Kunsthauses erfanden Jugendliche ihre eigenen Geschichten. Unter Anleitung einer Kunstvermittlerin und einer Schriftstellerin entwickelten die Schülerinnen und Schüler Texte zu einem gemeinsamen Thema, das jede der beiden Klassen in einem ersten Schritt ausgehend von den Bildern festgelegt hatte. Die freien Texte zu den grossen Themen «Krieg und Frieden» und «Armut, Chaos, Reichtum» werden als Broschüre gedruckt und im Kunsthaus und im Jungen Literaturlabor erhältlich sein. Als Abschluss des Projekts werden die Jugendlichen am Tag der offenen Tür 2019 Ausschnitte aus ihren Texten vortragen.
KINDERCLUBS
Der Kinderclub ist ein regelmässiges Angebot für Kinder in verschiedenen Altersstufen. Viele Kinder bleiben dem Angebot über mehrere Clubs hinweg treu und sind somit unsere jüngsten Stammgäste. Im Club 3plus trafen sich Kinder von drei bis fünf Jahren mit ihren erwachsenen Begleitenden zu einer altersspezifischen Auseinandersetzung mit Kunst. Das Material und das Tüfteln standen im Zentrum, sowohl beim Anschauen der Kunstwerke als auch beim eigenen Tun (18 Veranstaltungen mit je zwölf Kindern und zwölf Erwachsenen). Die «Villa Kun(s)-terbunt» bot für die gleiche Zielgruppe ein ähnliches Programm, aber nicht in Blöcken, sondern als Einzelveranstaltungen buchbar (21 Veranstaltungen mit einer durchschnittlichen Teilnehmerzahl von zehn Kindern und zehn Erwachsenen). Der Club 6plus setzte sich mit verschiedenen Kunstgattungen auseinander und machte Experimente mit Farben und mit dem dreidimensionalen Gestalten (16 Veranstaltungen mit durchschnittlich 13 Kindern). Die Veranstaltungen des Clubs 10plus mussten wir auch 2018 wegen zu wenig Anmeldungen absagen. Nach den Sommerferien haben wir deshalb das Angebot angepasst. Es heisst nun Club 9plus, findet jeweils samstags statt und wir sind gespannt, ob die Verbindung von Kunst und Theaterspielen Anklang finden wird (drei Veranstaltungen mit je sechs Kindern)